Segeln wird leider immer noch viel zu häufig als reine Männerdomäne gesehen. Dabei glänzen Frauen seit Jahrzehnten vor allem im Offshore-Bereich, wenn es darum geht, lange Distanzen alleine zu segeln. Mit Krystyna Chojnowska-Liskiewicz fiel bereits 1978 der Startschuss für erfolgreiches Frauensegeln. Die Polin wurde mit ihrer ersten Weltumsegelung berühmt und ist in ihrer Heimat bis heute eine Nationalheldin.  

Bei großen Regatten wie dem Ocean Race Europe können sich Seglerinnen trotz jahrelanger Erfahrung und starker Physis nur selten durchsetzen. Die körperliche Schwerstarbeit auf dem Segelschiff kann von physisch stärkeren Gegnern oft besser bewältigt werden. Reine Frauenteams stoßen im Kampf gegen Wind und Wellen leider oft an ihre Grenzen.

Doch im Segeln geht es ja nicht nur um eine gute Physis, sondern vor allem auch um mentale Stärke, um Willenskraft und Fokussierung.

Ellen MacArthur

Vor allem Ellen MacArthur setzte im Einhand-Segeln nicht nur einmal neue Maßstäbe. 1998 gewann die Britin die Transatlantik-Regatta „Route du Rhum“, 2001 wurde sie bei der Vendée Globe, dem härtesten Einhandrennen der Welt, Zweite. Da war die nicht einmal 1,60 Meter große und damals 50 Kilo leichte MacArthur gerade einmal 24 Jahre alt.

71 Tage, 14 Stunden und 18 Minuten hatte die Seglerin gebraucht. Den Weltrekord für die schnellste Nonstop-Einhand-Weltumsegelung hielt die Britin drei Jahre.

Krystyna Chojnowska-Liskiewicz

Einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde gelang Krystyna Chojnowska-Liskiewicz, da sie als erste Frau solo die Welt umrundete. Die Reise der Polin begann am 28. März 1976 in Las Palmas auf Gran Canaria. Als sie Australien erreicht, erkrankte die Seglerin schwer und musste mit dem Flugzeug in ein dortiges Krankenhaus gebracht werden.

Chojnowska-Liskiewicz konnte ihre Weltumsegelung schließlich fortsetzen und erreichte nach 31.166 Seemeilen und 401 Tagen am 21. April 1978 wieder ihren Ausgangspunkt Las Palmas.

Tracy Edwards

Bei den berühmtesten Seglerinnen darf auch Tracy Edwards nicht fehlen. Sie war 1989 Skipperin der ersten nur aus Frauen bestehenden Crew beim „Whitbread around the world Race“, das mittlerweile in „Volvo Ocean Race“ umbenannt wurde.

1985 bis 86 hatte die Britin schon einmal teilgenommen, damals jedoch keine Crew gefunden und daher als Köchin bei einem Team angeheuert. 1989, mit ihrer eigenen zwölfköpfigen Crew, belegte sie auf der „Maiden“ schließlich den zweiten Platz.

Zunächst war das Frauenteam belächelt worden. Nachdem Edwards aber die härteste Etappe für sich entschieden hatte, wurde das Team schnell ein ernstzunehmender Mitstreiter.

Titelbild: NDABCREATIVITY – stock.adobe.com

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