In wenigen Stunden startet die wohl größte Aktion der Geschichte zur Beseitigung des Plastikmülls in den Ozeanen. Das Team von The Ocean Cleanup hat das entwickelte System 002 getestet und erste Erfolge verzeichnet. Nun ist es bereit für den Einsatz.

18 Jahre war der Niederländer Boyan Slat damals alt, als ihm die Idee kam, die nun für große Veränderungen sorgen soll. Da immer wieder Unmengen an Plastik aus den Meeren an die Küste gespült wird, hatte er den Einfall, eine künstliche Küstenlinie zu schaffen, die den Müll auf hoher See aus den Ozeanen fischt.

Foto: The Ocean Cleanup

Das System 002 wurde seit vergangenem Juli erfolgreich im Nordpazifikwirbel getestet und hat dabei 20.000 Pfund Plastik an Bord der Schiffe gebracht. Die Meeresströmung trägt auch den Namen Great Pacific Garbage Patch und ist dafür bekannt, dass sich dort riesige Mengen an Müll sammeln und gefangen bleiben. Nachdem das „System 002“ einen Teil der verschmutzenden Kunststoffteile eingesammelt hatte, wurde dem Team eins klar: „Das war der Moment, in dem wir wussten: Es ist möglich, den Großen Pazifischen Müllgürtel zu reinigen.“

Der Müll wird zur Sonnenbrille

Und damit nicht genug. Das System 002 soll erst der Anfang gewesen sein, bis weitere Entwicklungen folgen und sie ihrem ambitionierten Ziel nachgehen können: Bis 2040 will The Ocean Cleanup rund 90 Prozent des schwimmenden Kunststoffes in den Ozeanen abgefischt haben. Dies funktioniert mithilfe eines Schwimmernetzes, welches an der Wasseroberfläche liegt und von Schiffen gezogen wird, die mit rund 1,5 Knoten Geschwindigkeit fahren. Auch in Flüssen sollen zunehmend schwimmende Müllsammler zum Einsatz kommen. Dabei stellen immerhin Strömungen keine große Herausforderung dar.

Die gesammelten Abfälle des System 002 wurden nun an Land gebracht, wo sie recycelt werden. Aus dem Müll sollen Sonnenbrillen entstehen, die dann für umgerechnet rund 170 Euro erhältlich sein werden. Damit will das Team die Aktion finanzieren.

Titelbild: The Ocean Cleanup

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