„An Bord eines Segelschiffes kann man sich der Welt entziehen, ohne etwas zu verpassen.“ Eine schöne Weisheit, die sicherlich vielen Seglerinnen und Seglern aus dem Herzen spricht. In unserer neuen Serie kannst du uns von deinen Erlebnissen an Bord berichten. Als erste hat uns Canan ihre Geschichte erzählt!

„Was willst du am Weiher“, hat sich Canan früher selbst gefragt. Durch Corona habe sich für sie das Bewusstsein für die Region, für ihre Heimat, geändert. Als Reisen plötzlich nicht mehr möglich waren, hat sich die passionierte Seglerin an Ursprüngliches zurückerinnert. Kleine Dinge machen sie wieder glücklich, wie das Segeln auf dem See. „Denn egal, ob Meer oder See, das Gefühl ist immer das gleiche“, sagt Canan zufrieden.

Erst die Pandemie hatte sie wieder zum Segeln gebracht. „Die Zeit war da, und da andere Pläne auf Eis lagen, entdeckte ich das Segeln neu.“ Bis 2011 lag ihr Boot in Kroatien. Dann bekam sie zwei Kinder und konzentrierte sich auf die Leitung ihrer Hebammenpraxis. Auch das Trainingskonzept MAMAFREUDE Fitness, das sie für Mamas und Schwangere entwickelte, lag im letzten Jahr weitestgehend brach. Daher war die Sehnsucht nach dem Wasser plötzlich wieder groß – am Oberrieder Weiher in Bayern sicherte sie sich deshalb einen Wasserliegeplatz für ihr Boot mit dem Namen „Pisco“, eine Sunbeam 22.

Segeln – für Canan Inspiration und Familienzeit zugleich

Auf dem Boot zu sein, ist für die 41-Jährige Entspannung pur. Sie sitze gerne an Bord, schaue übers Wasser und hänge ihren Gedanken nach. Neben einem Ort der Ruhe ist das Wasser aber immer schon Inspiration gewesen. Das Tagebuch ist auch an Bord ihr ständiger Begleiter. Alles, was ihr einfällt, schreibt Canan einfach auf. Dort sind dann auch Ideen für ihre beiden Bücher entstanden, die sich mit dem Leben als Mama beschäftigen.

Der Oberrieder Weiher
Foto: Canan

Neben einem Ort der Ruhe und des Nachdenkens heißt Segeln für Canan auch immer Familienzeit. Zum Glück finden ihre beiden Kinder die Ausflüge auf dem Wasser toll. „Das Segeln ist für uns ein Gemeinschaftsprojekt geworden“, sagt die Seglerin. Wenn die Pisco aus dem Winterlager kommt, gibt es schließlich einiges zu tun. Dann muss hin und wieder etwas abgeschliffen oder müssen die Segel neu gemacht werden – da sind dann immer alle dabei.

„Die Gemeinschaft macht das Segeln aus“

Segeln ist eine Leidenschaft, die entbrannte, als Canan bei Bekannten auf dem Bodensee bei Konstanz mitgesegelte. 2005 machte sie ihren Segelschein auf dem Starnberger See und kaufte sich dann ein eigenes Boot, eine Bavaria 33. In Kroatien lernte Canan mit dem Segelboot nicht nur die gesamte Küste und viele Inseln, sondern auch eine Menge nette Menschen kennen – auch am Oberrieder See fühlt sie sich von den Seglerinnen und Seglern herzlich aufgenommen. Vor allem diese Begegnungen sind für Canan etwas Besonderes. Die Gemeinschaft unter den Seglern mache das Erlebnis auf dem Wasser genauso für sie aus.

Titelbild: Canan

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