Die härteste internationale Mannschafts-Segelregatta trägt den Namen des The Ocean Race. Sie ist die ultimative Bewährungsprobe für High-Tech-Boote aus aller Welt. Das war nicht immer so.

Wir reisen zurück zu den Anfängen des The Ocean Race. Robin Knox-Johnson war der erste Mensch, der die Welt im Einhandsegeln nonstop umrundete. Davon offensichtlich euphorisiert, entwickelte er die Idee eines Mannschaftsrennens um die Welt – ausgeschlossen davon war die Route über den Suez- oder Panamakanal, denn dort lauerten deutlich weniger Gefahren und Herausforderungen als auf den alten Routen der Handelsschiffe.

Auf der Suche nach einem Sponsor

Gemeinsam mit zwei Journalisten, die Knox-Johnson bereits von seiner Idee überzeugt hatte, machte sich der Einhandsegler auf die Suche nach Sponsoren, die die Finanzierung übernehmen sollten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten entstand die Zusammenarbeit mit der Royal Naval Sailing Association, die daraufhin mit Colonel Bill Whitbread in Kontakt trat.

Die familieneigene Brauerei des Colonels wurde der erste Sponsor der Mannschafts-Weltumsegelung und so erhielt diese den Namen Whitbread Round the World Ocean Race, unter dem die Regatta noch einige Jahre stattfand. In vier Etappen legten die teilnehmenden Mannschaften auf 17 unterschiedlichen privaten Yachten 43.500 Kilometer zurück.

Doch anders, als wir es von den heutigen Weltumsegelungen kennen, ähnelten die früheren Rennen eher einem gemütlichen Familientörn. Auf den Fotos vergangener Tage sind kartenspielende Männer zu sehen und die Vorräte für die Zeit auf hoher See wurden mit Weinen und reichlich gefüllten Kühlschränken ordentlich aufgestockt. Das bedeutete allerdings nicht, dass 1973 weniger Kampfgeist auf den Booten präsent war. Man wollte lediglich nicht auf den aus der Heimat gewohnten Komfort verzichten.

Sponsorenwechsel ändert den Regatta-Namen

Ganz anders sah das mit voranschreitender Technologie und neuen Entwicklungen im Bootsbau aus. Nach sieben erfolgreichen Austragungen des Rennens um die Welt änderte sich nach einem Sponsorenwechsel vor dem achten Rennen 2001/2002 der Name der Regatta zu Volvo Ocean Race. Für den deutschen Segelsport sollte in diesem Jahr ein Meilenstein gesetzt werden.

Mit der Illbruck unter Skipper John Kostecki konnte zum ersten und bis heute einzigen Mal ein deutsches Boot überzeugen. Die Boote erinnerten nach der Jahrhundertwende kaum noch an die ursprünglichen Bauten. Im Fokus des Geschehens standen nun vielmehr strenge Professionalität und Ehrgeiz.

GPS-Systeme und Eiweißriegel – der Wandel der Zeit

Aufgrund von Amtsrücktritten 2017/18 wurde die Atlant Sport Group zum Inhaber der Regatta und damit stand die dritte Umbenennung fest. Das Volvo Ocean Race bekam den Namen The Ocean Race verliehen. Mit steigender Erfahrung wurden die Boote immer stärker optimiert und heute finden die Teilnehmer wohl eher Eiweißriegel und Energienahrung als prall gefüllte Kühlschränke vor.

Mithilfe von GPS-Systemen gleiten die Boote über das Wasser und die Mitglieder der Mannschaften sind oft Weltmeister oder Olympiasieger. Sponsoren für die unterschiedlichen Yachten zu finden, ist heute kein Problem mehr. Anstelle der privaten Yachten aus den Anfängen des Ocean Race treten heute Boote im Wert von mehreren Millionen Euro gegeneinander an.

Foto: The Ocean Race

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