„Es ist gerade der enge Wettbewerb auf einem vergleichsweise simplen Boot, der den Laser so spannend macht“, erklärt Segler Philipp Buhl die Faszination der Einhand-Jolle. Technisch gesehen ist der Laser einfach gehalten, deswegen aber nicht weniger anspruchsvoll.

Törns mit dem Laser sind für viele Segler ein ursprüngliches Erlebnis. Denn puristischer geht es beim Segelsport kaum. Diese Nähe zum Wind und zum Wasser macht den echten Klassiker unter den Bootstypen aus. Mit dem Laser macht der junge Segler den ersten Schritt in Richtung Jugendbootklasse und entfacht vielleicht die Leidenschaft für das ganze Leben. Während der Laser 4.7 für leichtere Segler gebaut ist, folgt der Laser Radial mit seinem größeren Rigg. Er ist auch die olympische Bootsklasse für Frauen.

Philipp Buhl hatte Anfang 2020 eindrucksvoll gezeigt, was mit dem Laser alles möglich ist. Der deutsche Segler wurde zum ersten und bisher einzigen Laser-Weltmeister. Nicht umsonst gilt die Laser-Klasse als eine der höchsten der olympischen Bootsklassen.

Aus „Freetime“ wird Laser

Da die Einhand-Jolle 1970 vom US-Amerikaner Bruce Kirby als Boot für die Freizeit entworfen wurde, bekam die Einhand-Jolle den eigentlichen Namen „Freetime“. Ein kanadischer Student fand „Laser“ jedoch moderner, was dem Boot schließlich seinen heutigen Namen einbrachte.

Die Firma LaserPerformance LLC aus England produzierte den Laser schließlich. Nachdem es 2019 wegen der Nutzung der Markenrechte zwischen LaserPerformance LLC und der Laser Klassenvereinigung ILCA Streitigkeiten gegeben hatte, änderte World Sailing die Bedingungen. Boote, die für Olympia hergestellt werden, dürfen von allen Herstellern gefertigt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ein Auswahlverfahren der ILCA bestehen. Allerdings ist der Laser eine One-Design-Bootsklasse, weshalb keine Veränderungen zugelassen sind.  

Der Laser 2 oder die „fliegende Kühlschranktür“

Über 200.000 Laser aus 140 Ländern schipperten 2017 über die Weltmeere. Da die Bauweise sehr einfach gehalten wurde und die Anschaffungskosten niedrig waren, verbreitete sich der Laser schnell. Seit die Jolle 1996 zu den Olympischen Spielen zugelassen ist, sind die Preise aber gestiegen.

1978 bekam der Standard-Laser mit dem Laser 2 eine robuste Zweimann-Trapezjolle zur Seite gestellt. Erfinder Frank Bethwaite sah die „Rennmaschinen“ als wenig robust und für Anfänger als zu kompliziert an. Vor allem in Nordamerika und England wurden die auch als „fliegende Kühlschranktür“ bezeichneten Jollen ein Erfolg.

Titelbild: giorgiape – stock.adobe.com

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