Die HMS Victory ist nicht irgendein Schiff. Denn obwohl sie am Ende ihrer Karriere für den Linienverkehr eingesetzt wurde, kann das Schlachtschiff auf eine lange und ruhmreiche Geschichte zurückblicken. Als Flaggschiff verhalf es den Briten um General Lord Nelson, mit der Schlacht von Trafalgar zur großen Seemacht aufzusteigen. Das zum Denkmal gewordene Schiff kann heute noch im südenglischen Portsmouth in Südengland besucht werden.

1758 wurde unter König George II der ehrgeizige Plan gefasst, zwölf neue Linienschiffe zu bauen. Ein Dreimaster mit 37 Segeln entstand, der es auf eine Geschwindigkeit von 11 Knoten brachte. Für Großbritannien war 1759 ein ruhmreiches Jahr, was den militärischen Erfolg im Siebenjährigen Krieg betraf. Aus der Euphorie heraus gab man dem Schiff den Namen Victory (Sieg).

1765 wurde das Segelschiff zu Wasser gelassen, das ab diesem Zeitpunkt 47 Jahre lang im Dienst der britischen Krone stehen sollte. 1799 hatte die Victory daher schon viele Jahre auf dem Buckel und sollte eigentlich als Lazarettschiff für Kriegsgefangene dienen. Dazu kam es nicht, da das Schiff als Ersatz für die untergegangene HMS Impregnable herhalten musste. Daher erhielt die HMS Victory 1799 ihre nötige Rundumerneuerung. 104 Kanonen befanden sich ab dieser Zeit an Bord.

Als Schlachtschiff auf Siegeszug

Für Seeschlachten gerüstet, sollte der Dreimaster 1805, als es zur Schlacht von Trafalgar kam, nicht unerheblichen Einfluss auf deren Ausgang haben. Ziel von Lord Nelson war es, die Formation der Spanier und Franzosen auf kürzester Entfernung zu zerschlagen.

Die Victory wurde bei diesem Manöver stark beschädigt, blieb aber siegriech. Kapitän Lord Nelson fand hingegen durch die Kugel eines Scharfschützen den Tod. Trotz der Verluste sollte das der Beginn der mehr als 100 Jahre dauernden britischen Vorherrschaft auf See werden.

Portsmouth als letztes Zuhause

Die Victory wurde daraufhin nach Gibraltar geschleppt und diente als Beiboot, Lager-, Schul- und Gefängnisschiff. Nachdem sie viele Jahre in ruhigerem Gewässer segelte, fand die Victory 1922 im Trockendock von Portsmouth ein letztes Zuhause. Das heutige Museumsschiff kann dort besichtigt werden. Sein Innenleben präsentiert sich wie am 14. September 1805, als es kurz davor stand, von Portsmouth aus in die Schlacht zu ziehen.

Ein Leben an Land war für die HMS Victory aber einfach nicht vorgesehen. Trocknung und Schwerkraft sorgten im Laufe der Jahre dafür, dass der Rumpf immer mehr nachgab und das Schiff bisher etwa 20 Zentimeter an Höhe verloren hat.

Titelbild: swissada – stock.adobe.com

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1 Kommentar

  1. „Denn obwohl sie am Ende ihrer Karriere für den Linienverkehr eingesetzt wurde, …“

    Was genau soll denn das bitte bedeuten? HMS Victory war nie ein Schiff das Fracht oder Personen im Linienverkehr nach Fahrplan hin und her gebracht hat sondern von Anfang bis Ende ihrer aktiven Karriere ein Linienschiff, also ein Schlachtschiff, robust und stark genug gebaut, um in enger Formation mit anderen Linienschiffen in der die Schlachtlinie zu segeln.

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