Während sich Seglerinnen und Segler meist mit „Mast- und Schotbruch“ begrüßen, ist auf der Elbe flussauf und flussab ein anderer Gruß zu hören. „Immer Tide mit“ rufen sich von Hamburg bis Cuxhafen alle zu.
Kaum zu glauben, aber auch auf der Elbe gibt es westlich von Hamburg bis zur Mündung in die Nordsee immer wieder starke Wellen. Tide bedeutet die Gesamtheit von Ebbe und Flut, die auch auf dem mitteleuropäischen Strom für Schwankungen des Meeresspiegels sorgt. Je nach Gezeitenstand gibt die Natur also vor, ob die Segelreise eher stromaufwärts oder stromabwärts gehen soll – sie bestimmt die Törnplanung.
Daher zählen Segler die Elbe immer wieder zu den anspruchsvollsten Segelrevieren in Deutschland. Elbskipper sind sich darin einig, dass Seglerinnen und Segler, die hier zurechtkommen, überall ohne Probleme segeln können.
Elbsegelei: Von Industrie und weißen Stränden
Für diejenigen, die es sportlicher mögen, ist die Elbsegelei also das perfekte Abenteuer. Auch landschaftlich wird bei einem Segeltörn auf dem in Tschechien entspringenden Fluss so einiges geboten. Neben Industrie, die sich an den Ufern der Elbe angesiedelt hat, gibt es auch weiße Sandstrände und auf Sandbänken entspannte Seehunde zu sehen. Ein vorbeifahrendes Containerschiff oder ein Kreuzfahrtriese in unmittelbarer Nähe sind bei einem Törn nicht weniger beeindruckend.
In kaum einem anderen Segelrevier können so viele Erfahrungen in kürzester Zeit gesammelt werden. Neben Gezeiten und Untiefen kann vor allem auch der Schiffsverkehr zur Herausforderung werden. Eine der meist befahrenen Wasserstraßen der Welt zu sein, macht den Reiz und wiederrum auch die Schwierigkeit aus, dort zu segeln. In den Nebenarmen der Elbe herrscht weniger Verkehr und auch die seichteren Wellen machen den Törn dort deutlich entspannter.
Nebenflüsse wie Pinnau oder Stör sind eine Reise wert, wie auch die historische Altstadt von Stade. Auch ein Törn rund um die Elbinsel Pagensand und ein Ausflug nach Glückstadt lohnen sich.
Titelbild: Calado – stock.adobe.com
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