1787 brach die Bounty zu einer Reise in die Südsee auf, um Stecklinge des Brotfruchtbaumes von Tahiti zu den Antillen zu bringen. Erst die Rückreise 1789 machte den Dreimaster berühmt. Unter dem Titel: „Meuterei auf der Bounty“ ist das Segelschiff seither Gegenstand von Romanen, Filmen und Theaterstücken.

Die Geschichte der Bounty hängt eng mit den Kolonien Großbritanniens zusammen. Denn wegen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges fielen Getreidelieferungen von dort in die Karibik aus. Eine große Hungersnot war die Folge. Die britische Krone veranlasste daraufhin die Pflanzung der ertragreichen Brotfrucht.

Der ursprüngliche Kohletransporter Bethia wurde daher zu Transportzwecken der Briten angeschafft. Da es sich um eine nichtmilitärische Mission handelte, legte man größeren Wert auf Stauraum statt auf Feuerkraft. Trotz einer Rumpflänge von 27,70 Metern, einer Breite von 7,30 Metern und einem Fassungsvermögen von 215 Tonnen sollte sich das Schiff schnell als zu klein erweisen.

Aus Kohletransporter entsteht schwimmendes Treibhaus

Nachdem die Masten gekürzt und ein schwimmendes Treibhaus für die Stecklinge entstanden war, bekam das Segelschiff noch einen neuen Namen. Bounty, was soviel wie Wohltat oder Güte bedeutet, sollte die Gnade des englischen Königs zum Ausdruck bringen. Schließlich war der Transport des Brotbaumes dazu gedacht, seine Untertanen vor dem Hungertod zu bewahren.

Dass die Bounty mit insgesamt 46 Mann Besatzung bereits völlig überladen war, wird sicher ein Grund für die späteren Konflikte an Bord gewesen sein. Dabei ist bis heute unklar, wie genau sich die berühmte Meuterei auf der Bounty abgespielt haben soll.

Die Legende von Kapitän William Bligh

Im Kino ist es immer der üble Kapitän William Bligh, der seine ausgemergelten Seeleute mit der Peitsche misshandelt. Erst der edelmütige Meuterer Fletcher Christian soll diesem unmenschlichen Treiben ein Ende gesetzt, Bligh sowie 22 weitere Seeleute in der Nähe der Tonga-Inseln in ein Beiboot gesetzt und ihrem Schicksal überlassen haben.

Bligh überlebte und segelte bis zu seinem Tod 1817 weiter über die Weltmeere. Die Bounty fand hingegen 1790 ihr Ende. Die Meuterer setzten das Segelschiff vor der Insel Pitcairn, die im Pazifik liegt und etwa 5.000 Kilometer von Neuseeland entfernt ist, auf Grund. Um alle Spuren zu verwischen, wurde es in Brand gesteckt. Bis heute liegen Reste der Bounty in unmittelbarer Nähe der „Bounty Bay“, des Landungsplatzes, in wenigen Metern Tiefe.

Titelbild: designprojects – stock.adobe.com

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