Ein Segeltörn an der Küste der Bretagne kann schon mal in einer unerwarteten Situation enden. Bei Flut kann der Tidenhub bis zu 12 Meter betragen, die Ebbe legt gegenteilig ganze Buchten trocken. Wer sich hohen Felswänden und starken Winden aussetzen will, der ist mit einem Törn an der Küste der Bretagne gut bedient.

Segler sollten ihre Törns in der Bretagne mithilfe eines Gezeitenkalenders planen. Sonst kann es schnell zu einer Überraschung kommen, die insbesondere für unerfahrene Teilnehmer gefährlich werden kann. Die bretonischen Küstenregionen unterscheiden sich allerdings hinsichtlich ihrer erforderlichen Segel-Niveaus und sollten je nach Erfahrungsgrad befahren werden.

Erfahrene Segler: „Das Ende der Welt“ im Westen

Wegen der Schönheit der Flora und Fauna und der Bezeichnung von Victor Hugo wird die Pointe du Raz von einigen als das „Ende der Welt“ bezeichnet. Das felsige Kap ist unter Seglern zwar gefürchtet, reizt den einen oder anderen aber dennoch. Ein Leuchtturm, einige Meter von der Pointe du Raz entfernt, dient der Orientierung in der gefährlichen Meerespassage Raz du Sein.

Bei einer Springflut ist die Île de Sein der Naturgewalt schutzlos ausgeliefert.

An der Meerenge zwischen Pointe du Raz und der bretonischen Felseninsel Île de Sein geht der Atlantische Ozean in den Ärmelkanal über. Die Insel liegt im äußersten Westen der Bretagne und etwa acht Kilometer von der Pointe du Raz entfernt. Bei einer Springflut ist die flache Atlantikinsel der Naturgewalt schutzlos ausgeliefert. Die Île de Sein wird durch eine gefährliche Meeresströmung vom Festland getrennt. Auch geringer Wind lässt hier die Wellen gegen die felsige Küste schlagen und die Gischt hochspritzen.

Schnupperkurse in den südlichen Hafenstädten

Zwischen der Halbinsel Quiberon, dem Golf von Morbihan und weiteren Inseln finden Segler ein vorwiegend ruhiges Gebiet. Der Törn ist an dieser Stelle berechenbarer als an der Pointe du Raz und somit auch für Anfänger geeignet. Im Süden weht der Wind schwächer und der Tidenhub liegt hier bei zwei bis drei Metern. Ein Gezeitenkalender schadet dennoch nicht.

In den zahlreichen Hafenstädten können Anfängerkurse absolviert werden. Unerfahrene Segler können sich dort in die Navigation in den Gewässern einführen lassen. Auf der Île de Glénan können Segelanfänger die renommierte Segelschule „Les Glénans“ besuchen, die international anerkannt ist.

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