Gegen Ende des Monats werden die ersten Skipper bereits im Zielhafen erwartet, was sich derzeit also auf ein bis zwei Wochen belaufen würde. Aus der Ferne ist nur zu erahnen, unter welchem Druck die Skipper im aktuellen Endspurt stehen. Die Spitzengruppe rückte in den vergangenen Tagen immer näher zusammen.

Die Führung behält weiterhin Charlie Dalin, der einen anderen Kurs wählte als seine Verfolger. Louis Burton und Thomas Ruyant entschieden sich für einen tieferen Kurs, bei dem sie auf schnellere Geschwindigkeiten hoffen. Der Unterschied der Strecke beträgt in etwa zehn Grad und der Abstand zwischen dem Erstplatzierten Dalin im Westen und dem Zweitplatzierten Burton im Osten rund 200 Seemeilen.

Dass Dalin die Innenbahn der Kurve wählte, bedeutet nicht, dass er damit schneller vorankommt als die Konkurrenz. Er selbst bestätigte heute Morgen, es sei gut möglich, dass er am Ende am gleichen Punkt lande wie Burton. Ein ähnliches Fernduell leistet sich derzeit der deutsche Skipper Boris Herrmann mit dem Drittplatzierten Ruyant. In den vergangenen Tagen konnte Herrmann sich auf den vierten Platz vorkämpfen und positionierte sich im Kurs zwischen Burton und Ruyant.

Herrmann Bug an Bug mit Ruyant

Nach seiner Doldrums-Flaute ist Herrmann zurück im Rennen und konnte teilweise mit den schnellsten Geschwindigkeiten ordentlich nach vorne stoßen. In der Nacht segelte der Deutsche mit rund 19 Knoten, während sein derzeit engster Konkurrent Ruyant etwa 50 Seemeilen östlich von ihm mit 15 bis 17 Knoten Geschwindigkeit über das Wasser glitt. Nach aktuellen Berechnungen vonseiten der Vendée Globe-Experten könnte es in den nächsten Tagen zu einem spannenden Finale kommen.

„Wir haben nicht damit gerechnet, dass es ein so enges Finale mit so vielen Booten gibt“, äußerte sich der Wettfahrtleiter Jacques Caraës zum Stand der Regatta, die bereits am 27. oder 28. Januar zu Ende gegen könnte. Nicht zu vergessen sind bei der Berechnung der Chancen für die einzelnen Skipper auch die Zeitgutschriften, die einige für die Rettungsaktion des über Bord gegangenen Kevin Escoffier erhalten. Jean Le Cam erhält dafür 16 Stunden und 15 Minuten, Yannick Bestaven darf zehn Stunden und 15 Minuten von seiner Zeit abziehen und Herrmann hat ein Guthaben von sechs Stunden.

Foto: shaiith – stock.adobe.com

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