Vor 400 Jahren brachen die Pilgerväter aus Plymouth auf, um mit dem Segelschiff „Mayflower“ nach Amerika überzusiedeln. Heute soll ein autonomes Schiff mit demselben Namen den Atlantik überqueren. Was hat es damit auf sich?

Ursprünglich sollte die Überfahrt der modernen „Mayflower“ in diesem Jahr stattfinden und somit den 400. Jahrestag der Atlantiküberquerung der Pilgerväter feiern. Verzögerungen zwangen die Entwickler nun dazu, die Erstfahrt des Projekts auf das kommende Jahr zu verschieben. Damit wird der selbstfahrende Trimaran mit künstlicher Intelligenz jedoch nicht weniger interessant.

Bereits seit einigen Jahren läuft die Planung des Schiffes, das aus einer Zusammenarbeit von IBM und ProMare, einem österreichischen Verein zur Förderung der Meeresforschung, entstand. IBM sorgt für die Entwicklung eines virtuellen Kapitäns. Dieser wird das Schiff mithilfe künstlicher Intelligenz über das Weltmeer befördern und ist dabei den unzähligen Gefahren auf offener See ausgesetzt. So muss der vollautomatische Trimaran in der Lage sein, Gefahren zu erkennen, Entscheidungen zu treffen und den Kurs auf Grundlage von Live-Daten zu ändern. Im April 2021 soll es soweit sein und die „Mayflower“ soll in Plymouth in See stechen.

Wozu dienen autonome Schiffe?

Da der Meeresboden größtenteils noch unerforscht ist und die genaue Beschaffenheit der Menschheit noch immer ein großes Rätsel ist, sollen autonome Schiffe nun als Unterstützung bei der Erkundung dienen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der „Mayflower“ soll zehn Knoten betragen. Angetrieben wird das Boot von einer Segelflosse und besitzt zwei Motoren, die es rein elektrisch auf vier bis fünf Knoten bringen können. Auf der „Mayflower“ ruhen große Hoffnungen.

Sollte das Schiff ein Vorreiter für autonome Ozeanüberquerungen sein, könnten dadurch Risiken für Crews minimiert, lange Missionen durchgeführt und wissenschaftliche Aufgaben von Systemen mit künstlicher Intelligenz erledigt werden. In erster Linie geht es noch nicht um Transporte von großen Container- und Tankschiffen.

Foto: University of Birmingham’s Human Interface Technologies Team (HIT)

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