Bei Fahrtenyachten ist das Vorsegel für viele das wichtigste Segel. Denn dieses Segel kann auch alleine problemlos genutzt werden. Wird hingegen das Großsegel alleine genutzt, fehlt häufig einfach der Gegenspieler. Wenn es um Vorsegel geht, dann heißt die Frage häufig: Fock oder Genua?

Der Name Genua Segel geht auf eine 1927 in Genua ausgetragene Regatta zurück. Bei einem Rennen der 6-Meter-Rennyachten setzte Sven Salén zum ersten Mal ein Genua Segel. Davor wurde das Segel auch als Kreuzballon bezeichnet, um sich vom bauchiger geschnittenen Raumballon zu unterscheiden.

Für einige Seglerinnen und Segler kann zur Frage des richtigen Segels dann schon einmal eine Grundsatzdiskussion entstehen. Mit einer Genua lässt es sich vor allem dann schnell segeln, wenn die Winde lauer sind. Nimmt der Wind zu, lautet die bessere Alternative Fock. Denn bei der Genua muss in diesem Fall die Segelfläche schnell verkleinert werden, was mit einem gewissen Aufwand verbunden ist.

Die Genua ist ein vergrößertes Stagsegel, das anstelle der normalen Fock gesetzt und auf Segelbooten und Segelyachten vom Vorstag gehalten wird. Bei vielen Yachten ist die Fläche der Genua größer als beim Großsegel. Daher überlappt das Segel im Vergleich zum Fock den Mast, das Schothorn befindet sich dahinter. Segelmanöver können bei mehr Wind dann schnell unpraktisch werden, da sich das Schothorn am Mast verfangen kann. Die Segelfläche des Genua Segels besteht in der Regel aus Dacron, einer Faser aus Polyester Polyethylenterephthalat (PET).

Segelboot schwimmt vor einer Insel bei den Bahamas
Foto: sarahjane71 – stock.adobe.com

Rollreffanlage für Genua Segel

Für welches Vorsegel man sich an Bord entscheidet, hängt meist von der Dauer der Reise ab. Für einen Tagestrip mit der Yacht kann schon im Hafen über das richtige Vorsegel entschieden werden. Ein Segelwechsel wird beim Segeln auch dann überflüssig, wenn das Boot über ein Selbstwende-Fock verfügt. Befinden sich ganz klassisch noch Stagreiter auf dem Boot, muss das große Vorsegel bei stärkeren Winden gegen ein kleineres ausgetauscht werden. Stagreiter werden daher kaum noch verwendet, vor allem bei Weltumsegelungen erweisen sie sich als zu aufwendig. 

Daher besitzen die meisten Segelyachten eine Rollreffanlage. Mit Hilfe einer solchen Anlage kann auch die Genua schnell verkleinert oder vollständig auf der Yacht geborgen werden. Die Rollanlage bringt den Nachteil mit, dass kein Segelprofil mehr vorhanden ist. Nimmt der Wind zu und das Segel wird verkleinert, ist auf dem Genua Segel immer weniger Profil vorhanden. Mit eingenähtem Profilschaum im Vorliek kann dem Verlust aber entgegengewirkt werden. 

Titelbild: Giovanni Rinaldi – stock.adobe.com

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