Die Reise, zu der Robin Knox-Johnston 1968 aufbrach, war eine ins Ungewisse. Alleine nonstop um die Welt zu segeln, das war vorher noch niemandem gelungen. Am 22. April 1969 stand schließlich fest: Der Brite hat als erster Mensch die Welt umrundet, wofür Queen Elisabeth II ihn zum Commander of the British Empire ernannte.

Am 14. April startete Knox-Johnston als dritter von insgesamt neun Seglern, um beim Sunday Times Golden Globe Race die Erde Einhand und ohne Zwischenstopp zu umsegeln. 312 Tage später war der Brite der einzige, der das Ziel erreicht hatte. Auf seiner „Suhaili“ reichte dem Rekordsegler dafür eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 3,39 Knoten (zirka 7 Stundenkilometer).

In einer Dokumentation sprach Knox-Johnston schließlich sehr pragmatisch von seiner Weltumseglung. Aus navigatorischer Sicht sei ein solcher Törn recht einfach: „Man verlässt England, biegt links ab, fährt runter bis Kapstadt, biegt links ab, fährt um Kap Hoorn herum, biegt links ab, kommt in den Atlantik, riecht Fish & Chips und biegt rechts ab. Und da ist England.“

Glücklich trotz Lecks und Stürmen

Dabei muss die Umseglung alles andere als einfach für den damals 29-Jährigen gewesen sein. Lecks mussten gestopft werden, schweren Stürmen hatte der Segler zu trotzen und sogar eine Blinddarmentzündung machte Knox-Johnston schwer zu schaffen. Trübe Gedanken kamen aufgrund der Rückschläge und der Einsamkeit also immer wieder auf. In seinem Buch „A World of my own“ schrieb die Segel-Legende aber, wie glücklich ihn die Reise trotzdem machte. Auch durch Salzwasser verunreinigtes Trinkwasser und ein aufdringlicher Hai brachten den Briten letztlich nicht von seinem Kurs ab.

Sein Ziel, das Rennen zu gewinnen, verlor er daher nie aus den Augen. Da auch noch Knox-Johnstons Funkgerät seinen Geist aufgegeben hatte, sollten ihn Briefe auf den aktuellen Stand bringen. Ein Reporter ließ sich dafür vor der Küste Australiens zu ihm hinausfahren. Da die Übergabe der Briefe als unerlaubte Hilfe gegolten hätte, las sie ihm der Journalist einfach vor.

Er erfuhr schließlich, dass sein größter Konkurrent Bernard Moitessier das Rennen aus persönlichen Gründen abgebrochen hatte und statt nach Europa weiter nach Tahiti gesegelt war. Das Preisgeld in Höhe von £5.000 (knapp 5.700 Euro) spendete der Sieger – der sich seit 1995 Sir Knox-Johnston nennen darf – der Familie von Donald Crowhurst. Der Segler hatte Selbstmord begangen, nachdem öffentlich geworden war, dass er seine Weltumsegelung nur vorgetäuscht hatte.

Titelbild: AFP

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