Ein Schiff hat wie kein anderes die Verkehrsrevolution auf dem Atlantik vorangetrieben: Die Savannah hatte neben den Segeln auch eine Dampfmaschine und zwei Schaufelräder an Bord. Da sie ihre Überfahrt nach Europa zwar problemlos meisterte, die meiste Zeit aber unter Segeln, kam sie daraufhin nur noch als Segelschiff zu Einsatz. Das Voranschreiten der Dampfschifffahrt hatte die Savannah dennoch ins Rollen gebracht.

Die Savannah rauchte und loderte, weshalb das Schiff von Beobachtern schnell als „Dampfsarg“ bezeichnet wurde. Dass das sonderbare Segelschiff auf seiner ersten Transatlantiküberfahrt 1819 keine Passagiere an Bord hatte, mag vielleicht daran gelegen haben, dass Beobachter glaubten, das Schiff stünde in Flammen.

Kapitän Moses Roger gründete 1818 mit Geschäftsleuten in Savannah (Georgia) eine Firma. Ihr Ziel war es, mit der ersten transkontinentalen Dampfverbindung den Liniendienst zwischen den USA und Europa ins Leben zu rufen.

Bevor mit der Savannah ein Dreimaster zum Dampfschiff umgebaut wurde, hatte der Ingenieur und Erfinder Robert Fulton schon ein Dampfschiff entworfen, dass als Linienschiff auf dem Hudson River unterwegs war und New York mit Albany verband. So war Roger als Kapitän der Carlton erst auf die Idee der transatlantischen Dampfverbindung gekommen.

Dampfende Savannah deutlich schneller als das klassische Segelschiff

Moses steuerte die Savannah auch ohne größere Probleme über den Atlantik. Die meiste Zeit segelte das Schiff, die Dampfmaschine kam während der über 29 Tage dauernden Überfahrt nur an etwa 12 Tagen zum Einsatz. Und das meist, wenn es eine Flaute auf dem Atlantik gab oder bei der Ankunft, um für Aufsehen zu sorgen. Unterbieten konnte das Schiff die durchschnittliche Fahrtzeit eines Segelschiffes trotzdem, und zwar um etwa 15 Tage.

Als die Savannah vor der irischen Küste gesichtet wurde, gingen viele von einem brennenden Schiff in Seenot aus. Vielleicht war der richtige Zeitpunkt für die Dampfschifffahrt daher noch nicht gekommen. Zurück in den USA wurde die Savannah verkauft und die Dampfmaschine wieder ausgebaut. Das Schiff segelte, wie ursprünglich geplant, weiter über die Weltmeere. Die Geschichte der mit Dampf betriebenen Schiffe sollte erst Jahre später mit der Sirius 1838 wieder an Fahrt aufnehmen.

Titelbild: Billy McDonald – stock.adobe.com

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