Wird einem „Mast- und Schottbruch“ gewünscht, dann sollte man das nicht wörtlich nehmen. Sagt der Seemann aber: „Wenn selbst die Ratten von Bord gehen, solltest du es auch tun“, dann ist es wohl wirklich Zeit zu gehen. Ein guter Seemann ist nie um einen Seemannsspruch verlegen. Doch auch Nicht-Seemännern und -frauen kommt hin und wieder ein solcher über die Lippen.

„Allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“ haben die meisten Segler sicher schon einmal gewünscht bekommen. Auch die Warnung, niemals an einer Kerze eine Zigarette anzuzünden, da sonst ein Seemann stirbt, hat der ein oder andere vielleicht schon gehört.

Diese Volksweisheit ist auch kein Seemannsgarn, wie man vielleicht vermutet, sondern hat einen wahren Ursprung. Waren die Seeleute zu alt oder fanden keine Anstellung mehr auf einem Schiff, verdienten sie ihr Geld durch den Verkauf von Streichhölzern. Verwendete jemand statt eines Streichholzes eine Kerze, konnten die Seeleute ihr Leben nicht mehr finanzieren.

Sprüche wie: „Auch Seeleute fallen mal ins Wasser“ und „besser den Anker verlieren als das Schiff“ sind genauso pragmatisch wie „wo man nicht segeln kann, muss man rudern“.

Klar Schiff machen sagt auch der Nicht-Seefahrer

Mit ihrer kantigen Art und der markanten Ausdrucksweise bringen Seemänner immer wieder solche Weisheiten zum Besten. Mal sind sie klar und unmissverständlich: „Mann über Bord“, dann wieder mit einem Augenwinkern gemeint: „Alle Mann von Bord, Frauen und Kinder zuerst“.

Doch auch tiefgründigere Weisheiten hat er parat: „Sturm, Wellen, harte Arbeit und das Wissen um die Einsamkeit auf dem Meer machen einen Seemann aus, nicht der Matrosenhut“. Ein Spruch, der auf die harte Arbeit des Seemanns aufmerksam macht.

Viele Redewendungen aus der Seefahrt haben es längst in den Alltagswortschatz abseits des Schiffes geschafft. Frisch Verheiratete laufen auch weit vom Wasser entfernt in den Hafen der Ehe ein. „Klar Schiff machen“ und „wir sitzen alle in einem Boot“ sind genauso gängig wie „vom Kurs abkommen“ und der Androhung, das hier jetzt ein anderer Wind droht.

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