Die Vendée Globe neigt sich spürbar dem Ende zu: Am vergangenen Donnerstag schafften es mit Arnaud Boissières, Kojiro Shiraishi, Alan Roura, Stéphane Le Diraison und Pip Hare weitere fünf Skipper ins Ziel und feierten ihre erfolgreiche Weltumsegelung.

Als Erster kreuzte Boissières die Ziellinie bei klirrender Kälte und platzierte sich damit auf dem 15. Rang. 94 Tage, 18 Stunden, 36 Minuten und 6 Sekunden verbrachte der Franzose auf dem Wasser und wurde bei seiner Ankunft unter anderem von Yannick Bestaven empfangen, dem Gewinner des Rennens um die Welt. Es war bereits Boissières vierte Teilnahme an der Regatta, die mittlerweile fester Bestandteil in seinem Leben geworden ist.

„Das ist nach vier Teilnahmen nicht nur eine Geschichte. Das ist mein Leben“, so der französische Skipper über die Vendée Globe. Nach ihm fuhr Shiraishi in den Zielhafen Les Sables d’Olonne ein und schrieb damit Geschichte. Als erster Japaner beendete er die Reise um die Welt und wurde von jubelnden Fans mit Bengalo-Feuern und feierlicher Stimmung empfangen.

Jüngster Skipper umrundet die Welt zum zweiten Mal

Hinter dem Japaner platzierte sich Alan Roura auf dem 17. Platz und unterbot seine Premiere-Leistung von 2016/17 um mehr als zehn Tage. Zum zweiten Mal war er mit 27 Jahren der jüngste Teilnehmer im Feld der Vendée Globe. Während des Rennens bereitete dem Schweizer die Technik an Bord immer wieder Probleme.

Die Kielhydraulik setzte schon früh im Rennen aus und nur durch das Festsetzen des Kiels konnte Roura das Rennen erfolgreich zu Ende bringen – allerdings mit weniger Geschwindigkeit, als sich der Skipper von seinem vergleichsweise moderneren und wettbewerbsfähigeren Boot wohl erhofft hatte. Die Reparaturen an seiner „La Fabrique“ trieben den Schweizer tief in die Verzweiflung und in einer Videobotschaft sprach er sogar vom Überlebensmodus, in dem er sich befände. Umso schöner, dass der 27-Jährige seine zweite Vendée Globe nun erfolgreich abgeschlossen hat. Nach ihm fuhr Stéphan Le Diraison als 18. durch den Kanal in den Zielhafen ein.

Zweitbeste Seglerin schließt ihre Premiere erfolgreich ab

Nach Clarisse Crémer ist nun eine weitere Skipperin im Ziel. Pip Hare traf nach 95 Tagen, elf Stunden, 37 Minuten und 30 Sekunden um 1.57 Uhr Ortszeit in Frankreich ein und konnte bei regnerischem Wetter und kalten Temperaturen in die Arme ihres Mitstreiters Jean Le Cam fallen, der zum Gratulieren gekommen war. Die 47-Jährige hatte sich mit der Teilnahme an der Vendée Globe einen Teenager-Traum erfüllt und zeigt sich nach der Ankunft überwältigt von all den Gratulationen und Komplimenten.

„Es ist das erste Mal, dass mir überhaupt jemand sagt, dass er mich in einem Rennen zur Kenntnis genommen hat. Ich bin immer noch überrascht, dass alle wussten, dass ich da war“, so die Britin in der anschließenden Pressekonferenz.

Fotos: Vendée Globe

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