Man mag es kaum glauben und doch ist es wahr: Nach 80 Tagen ohne größere Schäden an der „Seaexplorer“ kollidierte Boris Herrmann kurz vor dem Ziel mit einem Fischerboot – und die Hoffnungen seiner Fans schwanden nur so dahin.

Gebannt saßen die Zuschauer am vergangenen Mittwochabend vor ihren Fernsehern und warteten auf die Ankunft von Herrmann. Ein Podiumsplatz war dem Deutschen fast schon sicher. Und dann geschah das Unglück nur etwa 90 Seemeilen vor der Ziellinie. Laut seines Teams hatte der Skipper um 20.26 Uhr die Kollision mit dem kleinen Boot. Dabei wurde unter anderem das Steuerbord der „Seaexplorer“ beschädigt, Herrmann selbst und die Crew des Fischtrawlers blieb unverletzt.

Nun muss er allerdings mit gedrosselter Geschwindigkeit weitersegeln, um unversehrt in Les Sables d’Olonne einzulaufen. Herrmann meldete sich kurz nach der Kollision in einem Video und scheint sich vor allem mit einer Frage zu beschäftige: „Was mich wirklich bewegt, ist die Frage, warum das passiert ist. Ich hatte alle Alarmsysteme an. Es gab an diesem Nachmittag viele Schiffe. Der Radaralarm hat mich jedes Mal perfekt gewarnt. Wie kann das Radar dieses Schiff nicht sehen?“ Am Ende der Videobotschaft gab es noch „beste Grüße von Bord von einem geknickten und etwas betrübten Skipper“.

Yannick Bestaven siegt dank Zeitgutschrift

Obwohl Charlie Dalin kurz nach Herrmanns Unglück die Ziellinie als erster nach 80 Tagen, 6 Stunden und 15 Minuten kreuzte, siegte Bestaven dank seiner Zeitbonifikation von zehn Stunden. Er kam nach 80 Tagen und fast 14 Stunden in Les Sables d’Olonne an. Auf dem dritten Rang platzierte sich Louis Burton.

Auch Thomas Ruyant ist bereits angekommen und liegt derzeit auf dem vierten Rang. Nun warten alle gespannt auf Herrmann, der voraussichtlich im Laufe des Tages im Zielhafen einfahren wird.

Foto: AFP

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