Nachdem Isabelle Joschke ihre Weltumsegelung unterbrechen musste und somit bei der Vendée Globe ausgeschieden war, ist sie nach Reparaturmaßnahmen nun im Hafen von Les Sables d’Olonne angekommen. Es sei ihr wichtig gewesen, das Rennen um die Welt zu Ende zu bringen.

107 Tage und 21 Stunden standen letztlich auf dem Konto von Isabelle Joschke, die es vier Wochen nach den ersten Booten am vergangenen Mittwoch in den Hafen von Les Sables d’Olonne geschafft hat. Am 9. Januar musste die Deutsch-Französin die Teilnahme an der Vendée Globe abbrechen, da nach technischen Defiziten und diversen Reparaturen schließlich die Kielhydraulik versagte und eine Fortsetzung unmöglich machte.

Zu der Zeit segelte die 44-Jährige ganz vorne mit im Feld, weshalb die Aufgabe inmitten eines Sturms ein herber Rückschlag, jedoch die einzig richtige Entscheidung war. Mit dem freischwingenden Kiel steuerte Joschke das brasilianische Salvador de Bahia an.

„Ich wollte die Geschichte beenden“

Dass sie den Hafen zehn Tage später wieder verlassen würde, stand nicht von Anfang an fest. Letztlich entschied sie sich allerdings doch dafür, weil es ihr am Herzen lag, „die Geschichte zu beenden, damit alles eine Bedeutung hat und ich wieder auf die Füße komme“, so die Skipperin nach ihrer Ankunft im Hafen Port Olona. Das Ankommen war für Joschke insbesondere ein Sieg über sich selbst, indem sie sich ihrer eigenen Ungewissheit und ihren eigenen Ängsten stellte.

Isabelle Joschke winkt den Zuschauer im Hafen Les Sables d'Olonne zu

„Ich habe das Gefühl, dass ich dem Schlimmsten und dem Besten dieses Rennens ganz nah war“, blickt Joschke in der Pressekonferenz auf ihre Reise auf hoher See zurück. Eins ist ihr jedenfalls klar: In den vergangenen Monaten konnte sie über sich selbst hinauswachsen und hat neue Seiten kennengelernt. Über eine zukünftige Rückkehr zu der Vendée Globe denkt Joschke derzeit nicht nach. Wichtiger sei für sie jetzt, die Zeit mit Freunden und dem Team zu verbringen und „die Stille unter meinen Füßen zu fühlen und zu genießen“.

Derzeit sind noch drei Teilnehmer der Vendée Globe unterwegs. Samantha Davies musste die Vendée Globe bereits einige Tage vor Joschke abbrechen und bringt sie nach einem Reparatur-Stopp ebenfalls zu Ende. Sie wird Freitagmittag an der französischen Westküste erwartet. Die Französin Alexia Barrier wird als Vorletzte voraussichtlich am Sonntag eintreffen und Ari Huusela soll am 5. oder 6. März das Rennen als letzter Teilnehmer abschließen.

Fotos: Vendée Globe

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