In den Tagen nach der Kap-Hoorn-Passage hatte Isabelle Joschke so stark mit technischen Problemen zu kämpfen, dass ihre einzige Hoffnung war, mit Mühe und Not noch irgendwie ins Ziel zu gelangen. Doch dieser Traum wird sich für die Deutsch-Französin nicht mehr erfüllen.

Denn nun musste sich die bestplatzierte Skipperin im Einhand-Rennen um die Welt eingestehen, dass ihre Yacht zu große Schäden erlitten hatte, als dass sie es den Konditionen der Vendée Globe noch weiter aussetzen könnte. Joschke lag auf dem elften Platz und in etwa 1.000 Meilen östlich der argentinischen Küste, als sie den Beschluss der Aufgabe am vergangenen Samstag fasste. Sie hatte sowohl mit einem kaputten Windinstrument als auch mit einem Riss im Segel und beschädigter Hydraulik zu kämpfen.

Zum Zeitpunkt der Aufgabe hatte die Skipperin bereits 21.224 Seemeilen hinter sich gebracht und war noch 5.852 Meilen von dem Zielhafen Les Sables d’Olonne entfernt. Diesen wird sie nun nicht mehr anfahren, sondern  sich nach Absprache mit ihrem Team in flachere Gewässer begeben.

Nach Nicolas Troussel, Kevin Escoffier, Alex Thomas, Sébastien Simon, Samantha Davies und Fabrice Amedeo ist Joschke die siebte Teilnehmerin, die die härteste Solo-Weltumsegelung abbrechen musste.

Herrmann rückt auf den sechsten Platz vor

Ganz anders sieht es derweilen bei dem einzigen deutschen Skipper Boris Herrmann aus. In den vergangenen Tagen konnte dieser sich auf den sechsten Platz vorarbeiten und segelt somit ganz vorne in der Verfolgergruppe. Er liegt in etwa 500 Seemeilen hinter dem Führenden.

Yannick Bestaven ist mit seiner „Maître Coq IV“ weiterhin an der Spitze der Regatta und hat bereits mehr als 80 Prozent der Route gemeistert. Hinter ihm segelt Charlie Dalin auf dem zweiten und Thomas Ruyant auf dem dritten Rang. Die beiden liefern sich seit einiger Zeit den Kampf um den zweiten Platz, während Bestaven unangefochten die Führung beibehält.

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