Der Blister, auch Flasher oder MPS (Multi-Purpose-Spinnaker) genannt, ist vor allem an seiner großen bauchigen Form und seinem meist bunten Tuch zu erkennen.

Besonders bauchig ist das Vorsegel bei Fahrtenyachten, für schnellere Segelboote muss das Blister Segel flacher geschnitten sein. Das Vorsegel, das auch gleichbedeutend mit dem Begriff Gennaker verwendet wird, ersetzt den Spinnaker. Der größte Unterschied zum symmetrisch geschnittenen Spi ist, dass er wie das Genua asymmetrisch geschnitten ist und auch eher wie ein Genua gesegelt wird. Das Segel wird mit fliegendem Vorliek vor dem Vorstag gefahren.

Außerdem wird der Blister ohne Baum gesegelt. Das bedeutet, dass der Hals nicht wie beim Spinnaker am Baum befestigt ist, sondern mit einer Halsleine an einem speziellen Bugbeschlag oder einem nach vorne ausfahrbaren Gennakerbaum festgemacht wird. Der Kopf kommt an ein sogenanntes Spinnaker-Fall, das oberhalb des Vorstag-Beschlages aus dem Mast austritt. Das Blister Segeln ohne Spinnakerbaum hat den Vorteil, dass die Bedienung dieses Segels einfacher ist. Der Einsatzbereich des Blisters liegt daher vor allem beim Fahrtensegeln. 

Bauchiges Leichtwindsegeln mit dem Blister

Auf Segelyachten kann sich das Segel mit Hilfe einer Blisterrolle leicht trimmen lassen. Das ist ein weiterer Vorteil, der für die Bedienerfreundlichkeit des Blisters steht. Das bauchige Leichtwindsegeln ist einfach, da der Segelhals mit der Blisterrolle am Vorstag oder der Segelhals mit einem Stropp am Bug befestigt wird. Ein Blister kann die Arbeit auf dem Boot erleichtern, da wie auch beim Spinnaker ein Bergeschlauch verwendet wird. Mit Hilfe der Tuchröhre kann der Gennaker von Deck aus mit einem System aus Blöcken und Leinen gesetzt, beziehungsweise geborgen werden. Wird das Segel nach dem Bergen nicht mehr genutzt, bleibt es einfach im Bergeschlauch verstaut.

Da Blister sehr tief an Deck gezogen werden, ist allerdings der Blick nach vorne sehr eingeschränkt. Bei allen Vorteilen ist das bei den sogenannten Decksfegern als eher nachteilig zu sehen. Trotz des eventuell größeren Tuchgewichts wie beim Spinnaker ist das Segel auch bei allen Wochenendseglern sehr beliebt, denn auch winschen und schoten ist beim Segeln nicht nötig. 

Auf Kursen zwischen 90 Grad und 150 Grad zum wahren Wind wird der Gennaker in der Regel gesegelt. Während der Spinnaker seinen Antrieb durch Widerstand erhält, ist es beim Gennaker der Auftrieb, der das Boot vorantreibt.

Titelbild: Andrea-Linja – stock.adobe.com

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