In wenigen Tagen wird Norbert Sedlacek mit seiner „Ant Arctic Lab“ in See stechen und ein lange geplantes Projekt umsetzen. Dass dies vorher noch keinem Menschen gelungen ist, ist Ansporn genug für den Extremsegler. Doch auch der Klimawandel wird ein großes Thema auf seiner Reise sein.

Die letzten Tests und Inspektionen sind beendet, die Ausrüstung verstaut und in drei Tagen wird Norbert Sedlacek das wohl größte Abenteuer seines Lebens beginnen: Ziel ist es, die Erde nonstop, einhand und ohne fremde Hilfe von außen zu umrunden. Durch alle fünf Ozeane – inklusive des arktischen und antarktischen Ozeans – will der 59-Jährige seine „Ant Arctic Lab“ führen und dabei auf den Klimawandel aufmerksam machen.

„Wenn ich in drei Wochen mit meiner Rennyacht da navigieren kann, wo vor Jahren noch Eis war, beweist es, dass es kein Eis mehr gibt“, schlussfolgert der Österreicher vor Beginn seiner Reise. Diese startet am 15. August um 10.30 Uhr in Les Sables d’Olonne, der Heimat der Vendée Globe, die Sedlacek 2009 als erster deutschsprachiger Teilnehmer erfolgreich absolvierte.

Sedlacek scheiterte bei erstem Weltrekordversuch

Anders als bei der größten Einhand-Regatta der Welt segelt der Skipper seine Yacht nicht südlich zum Kap der Guten Hoffnung, sondern zunächst in Richtung Norden entlang der norwegischen Arktikinsel Spitzbergen. Daraufhin soll es auf die südliche Hemisphäre gehen, um die Erde nördlich des antarktischen Kontinents zu umrunden. 

Robert Sedlacek mit der "Ant Arctic Lab"
Foto: Ant Arctic Lab

„Es wird eine extreme körperliche Herausforderung. Aber meine Erfahrung ermöglicht es mir, Risiken und Möglichkeiten realistisch abzuschätzen“ so Sedlacek, der bereits 2019 für den Weltrekordversuch in See stach, aufgrund des stark beschädigten Bootes allerdings nach sieben Tagen die Heimreise antreten musste.

Materialien-Revolution beim Yachtbau

In den Yachtbau sind bislang harte Arbeit und eine Menge Geld geflossen. Sedlacek und seine Crew arbeiteten revolutionär mit recycelbaren Materialien, wobei Materialabfälle zu neuen Werkstoffen verarbeitet werden. Nahezu alle Systeme der „Ant Arctic Lab“ sind doppelt verbaut, da es in den unterschiedlichen Klimazonen zu starken Temperaturunterschieden kommen kann, welche die Technik beschädigen könnte. Außerdem ist mit 30 Prozent Überkapazität ausreichend Versorgung an Bord.

Die sommerlichen Bedingungen vor der französischen Küste mit leichten Winden aus Nordost, die für den kommenden Sonntag vorhergesagt werden, sollten einen gelungenen Start ermöglichen. Zu seinem runden 60. Geburtstag plant der Österreicher, wieder zuhause zu sein.

Titelbild: Ant Arctic Lab

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