Am vergangenen Sonntag ist das Rolex-Fastnet Race und damit die größte Offshore-Regatta der Welt mit rund 300 Booten gestartet. 13 von ihnen kommen aus Deutschland. Einige Crews mussten aus unterschiedlichen Gründen bereits abbrechen, andere feiern nach dem erfolgreich absolvierten Rennen neue Rekorde.

Eine große Bandbreite an unterschiedlichen Bootsklassen startete im 15-Minuten-Takt bei dem Rolex-Fastnet Race im britischen Inselort Cowes. Im vergangenen Jahr konnte die Regatta aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht stattfinden, weshalb Crews und Fans sich in diesem Jahr umso mehr über die 49. Ausgabe freuen.

Bei der berühmten Regatta geht es im Gegensatz zu der Vendée Globe nicht einmal um die Welt, sondern einmal um den Fastnet-Felsen südlich der irischen Küste. Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens, bei dem erstmals 1925 Boote aufs Wasser fuhren, liegt die Ziellinie nicht vor der britischen Hafenstadt Plymouth, sondern vor der französischen Gemeinde Cherbourg in der Normandie.

Bereits der Start gestaltete sich bei rauen Bedingungen für alle Bootsklassen turbulent und zahlreiche Yachten bekamen dies zu spüren. Rund 50 Boote mussten das Rennen frühzeitig beenden und in den Starthafen zurückkehren. Darunter auch Vendée-Globe-Gewinner Yannick Bestaven, der mit seiner „Maître Coq“ an den Start ging. Da der Start bei 30 Knoten aus Südwest und Windstärken bis zu 35 Knoten etwas chaotisch verlief, war eine Kollision fast schon absehbar.

Neuer Fastnet-Rekord

Bestavens Yacht wurde dabei so stark am Bug beschädigt, dass das Rennen für den Segler damit nach nur wenigen Seemeilen beendet war. Mit Jörg Riechers erging es einem deutschen Teilnehmer ähnlich. Er kehrte mit seiner Gitana 80 am Sonntagabend wieder in den Starthafen zurück.

Einen Grund zu feiern gab es bei der Crew des 32 Meter langen Ultime-Trimaran „Maxi Edmond de Rothschild“, denn sie lief nach einem Tag, neun Stunden und 54 Sekunden im Zielhafen in der Normandie ein. Bereits nach einigen Seemeilen setzte sich das Boot von der Konkurrenz ab und behielt die Führung bis zum Schluss. Mitglieder der Crew waren Franck Cammas und Charles Caudrelier, die den Titel mit dem Sieg erfolgreich verteidigten.

Dass die spektakuläre Geschwindigkeit des Trimarans rekordverdächtigt ist, war abzusehen. Und genau so passierte es: Die Crew des „Maxi Edmond de Rothschild“ hält den neuen Rekord für den 695-Meilen-Kurs. Mittlerweile sind auch die französischen Teams mit der „Actual“ und der „Sodebo Ultim 3“ im Zielhafen eingelaufen. In den restlichen Klassen werden die Entscheidungen in den kommenden Stunden und Tagen fallen.

Überschattet wird die Geschichte des Fastnet Race dadurch, dass sich während seiner Austragung 1979 eine der größten Katastrophen des Segelsports ereignete. Ein nicht vorhergesagter Orkan traf auf die teilnehmenden Boote. 15 Teilnehmer und vier Rettungskräfte verstarben in der tosenden See. In dem Buch „Allein mit dem Tod – Eine verschwiegene Tragödie vom Fastnet Race 1979“ berichtet der Überlebende Nick Ward über das Drama und wie ihn seine Crew auf dem Boot zurückließ.

Titelbild: timursalikhov – stock.adobe.com

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